Realisierung: 2023
Bauherr: Jüdisches Museum Rendsburg
„A Mentsh is a Mentsh” und „Judentum ist mehr als eine Religion“. Das transportiert dieses Museum – und zeigt dabei so viele Facetten jüdischen Lebens, wie auf 400qm möglich ist.
Gemeinsam mit dem Team des Museums haben wir den Weg weg von einer „klassischen“ Ausstellung hin zum „dritten Ort“, einem Ort der Information und des Austausches ausgelotet. Die hellen tageslichtdurchfluteten Räume, die farbigen Akzente und die vielen unterschiedlichen interaktiven Angebote machen die ehemalige Talmud-Tora-Schule zu einem einladenden und unterhaltsamen Ort: Hier muss für Infos zu jüdischen Sportvereinen mit aller Kraft gegen einen Boxsack geschlagen und mit Weingläsern anstoßen werden um in jüdische Festkultur einzutauchen. In verschiedene Bereiche gegliedert, lassen sich in introvertierten Sitzmöbeln O-Töne aus Briefen und Berichten hören (lesen und durch Braille fühlen), die jüdische Lebensläufe während der Shoah nachzeichnen.
Hinweise auf weitere Orte jüdischen Lebens finden sich im ganzen Haus, die einzigen koscheren Schokoriegel Schleswig-Holsteins im Obergeschoss und ein Ort Fragen loszuwerden – und beantwortet zu bekommen – am Ende der Ausstellung. In Zusammenarbeit mit Jüdischen Gemeinden, Schülern und Behinderten, die ihre Geschichten, ihre Wünsche und ganz praktisch ihre Nutzungsmöglichkeiten geteilt haben, ist so ein offener, vielseitiger und inklusiver Ort entstanden. Für jeden „Mentsh“.